Das Max-Planck-Projekt „Oraclase“ hat eine innovative Laserproduktionsmethode entwickelt, mit der detaillierte, farbige Bilder auf Metalloberflächen erzeugt werden können – allein durch gezieltes Erhitzen des Materials, ganz ohne Drucker oder Pigmente. Am 25. September präsentierte das Team die Ergebnisse seiner Arbeit erstmals in einer „Kunstausstellung“ am Max-Planck-Institut für Informatik.
Das Projekt entstand aus der Forschungsgruppe „Artificial Intelligence Aided Design and Manufacturing“, die von Dr. Vahid Babaei am Max-Planck-Institut für Informatik in Saarbrücken geleitet wird. Das Team plant nun, „Oraclase“ Anfang 2025 als Unternehmen zu gründen. Um dieses Ziel zu unterstützen, bewarb sich das Team 2023 erfolgreich um eine EXIST-Gründerförderung in Höhe von rund 800.000 €, um die Technologie weiterzuentwickeln. Darüber hinaus wurden die Forschenden vom Inkubationsprogramm „MAX!mize“ der Max-Planck-Innovation GmbH in ihren Bemühungen unterstützt.
Die Innovation von Oraclase ist eine patentierte Software zur Steuerung von Lasern, die bei verschiedenen Laser-Produktionsmethoden, wie zum Beispiel dem „Color Laser Marking“ zum Einsatz kommen kann. Dabei werden metallische Oberflächen durch präzise Erhitzung eingefärbt. Das Verfahren galt bisher als schwierig, da die durch Hitze entstehenden Farben von zahlreichen Faktoren wie Metallart, Heizgeschwindigkeit, Laserleistung oder Pulsdauer abhängen. Die bislang üblichen Ansätze, die im Wesentlichen ein manuelles „Trial and Error“ verfahren beinhalteten, waren ungenau und ineffizient, was den Einsatz dieser Technik in der Industrie erschwerte.
Der Algorithmus von Oraclase löst diese Probleme, indem er künstliche Intelligenz nutzt, um die optimalen Prozessparameter automatisch zu berechnen. Dies steigert die Produktionsgeschwindigkeit und -qualität erheblich und macht diese Produktionsmethoden für die groß angelegte industrielle Anwendung praktikabel. Dieses weltweit einzigartige Verfahren kann nicht nur auf verschiedene Laser und Substrate angewendet werden, sondern auch auf andere Materialeigenschaften wie die Haptik von Oberflächen.
Zum Oraclase-Team gehören Omid Alizadeh, Azadeh Asadi, Sebastian Cucerca, Nicolas Dalloz, Alina Ashraf, Siddhartha, Balaji Venkatesan und Vahid Babaei, der Leiter der ursprünglichen Forschungsgruppe. Das Team präsentierte kürzlich eines seiner zukünftigen Produkte, „BeetlePlate“, während der Kunstausstellung am Institut.
/Bs /pzs
Weitere Informationen:
www.oraclase.com
aidam.mpi-inf.mpg.de